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Investieren, reparieren und wiederherstellen statt wegwerfen
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Beziehungen
Investieren, reparieren und wiederherstellen statt wegwerfen

Heidi Albisser
Lebensberaterin, Führungskraft
Sempach, CH

«Ja, ich will!» Denselben Partner ein Leben lang ... Ich glaube daran, dass dies möglich ist. Jedoch so, wie es Zeit benötigt, ein Haus zu bauen, es gemütlich einzurichten und anschließend zu bewohnen und zu pflegen, braucht auch eine blühende Partnerschaft fortwährende Pflege. Auch Intimität und Sexualität sind nicht zum Eingehen verdammt.

Es ist kalt

Nein, es gibt keine Klimaanlage, die zu kalt eingestellt ist. Auch kein offenes Fenster, durch das die Kühle eindringen könnte, und die Heizung funktioniert auch. Es ist die Kälte zwischen den beiden Menschen, die mir gegenübersitzen. Sie lässt mich frösteln. Zwischen ihnen ein großer Abstand, eine unsichtbare Mauer, die beide isoliert dasitzen lässt. Erstarrt mitten in der Ehe.

Wie konnte es nur so weit kommen?

Sie erzählen, dass sie sich weit voneinander entfernt hätten. Gegenseitige Anschuldigungen gehen hin und her. «Du tust nie …», «immer muss ich …», «alles …», «nichts …», «du …du … du …».

Gab es denn auch eine schöne Zeit in dieser Ehe?

Ja, die gab es. Sie hätten viele schöne gemeinsame Jahre erlebt, erwähnt die Frau beinahe beiläufig, während ein kurzes Leuchten über ihre Augen huscht. Auch die Zeit mit ihren Kindern, geprägt durch gemeinsame Aktivitäten, ist in bester Erinnerung. Als sie davon erzählen, nehme ich etwas von der damaligen Lebendigkeit und Zufriedenheit wahr.

Aber jetzt ist es nicht mehr schön

«Du hast dich verändert», klingt es von beiden Seiten. Es folgt eine Auflistung all der Dinge, die nicht mehr funktionieren. Diese Eheleute haben sich aus den Augen verloren, sind sich fremd geworden und leiden unter dieser Isolation. Die emotionalen Batterien sind leer geworden.

Wie soll es denn in Zukunft sein?

Wie soll die Beziehung sein, die sie sich wünschen? Nun ja, sie wollen einander wieder nahe sein, diese Vertrautheit von früher wieder haben. Sie wollen wieder gute Zeiten erleben, in der Nähe und Verbundenheit herrschen. Es soll wieder fröhlicher und gelassener zugehen. Und ihr Sexualleben soll auch wieder aktiver sein, fügt er hinzu.

Beide sehnen sich nach Intimität, nach tiefster Vertrautheit. Mir gefällt die Erklärung von Tobias Ruhland, wie Intimität wachsen kann. Er schreibt:

«Intimität gedeiht dann, wenn es zwei Menschen gelingt, trotz der unvermeidlichen Probleme und Verletzungen des Lebens immer den Respekt füreinander zu bewahren, sich einander authentisch zu offenbaren und jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen, um sich auf Augenhöhe zu begegnen.»

Damit zeigt der Schreiber, dass Intimität durchaus mehr ist als Sexualität. Sie umfasst die unterschiedlichsten Bereiche unseres Lebens – die körperlichen, die seelischen und geistigen, geistlichen und sozialen.

Das Ehepaar will der Liebe wieder auf die Spur kommen. Es ist bereit, für eine gute Ehebeziehung zu arbeiten. Es lernt unter anderem, wie verbindende Kommunikation gelingen kann. Und auch, dass sich gute Kommunikation an den Bedürfnissen des Ehepartners orientiert.

 

 

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