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Beziehung zu Tieren? „Johns kleine Farm“!
Foto: Der Bund, Juli 2019 & Zooarchiv

Beziehungen
Beziehung zu Tieren? „Johns kleine Farm“!

Stephan Freiburghaus
Chefredakteur «Leben & Gesundheit»
Krattigen, CH

Der tierische Grundstein für einen Lebenstraum

Als wir uns vor rund 25 Jahren kennenlernten, faszinierte mich an John-David Bauder eine Sache ganz besonders: Seine Liebe zu Tieren und auch sein damit einhergehendes Wissen. Damals mietete er einen Stall in der Nähe von Diessbach (CH), wo er seine geliebten Vierbeiner: Den Freiberger Wallach Lorenz, Zippele und Zima – die zwei afrikanischen Zwergziegen – den Mini-Eber Obelix sowie den überaus sturen und wilden Shetty-Hengst Coco unterbrachte und umsorgte. Dieses Fünfer­gespann sollte der tierische Grundstein zur Verwirklichung des Zoos «Johns kleine Farm» in Kallnach (CH) sein.

«Seit ich denken kann, liebe ich Tiere! 1996 ging dann mein langjähriger Traum, einen Zoo zu gründen, in Erfüllung», erklärt der fünfzigjährige Seeländer begeistert.

«Das ist unser geliebtes Zuhause!»

Es ist 9.00 Uhr, eine Stunde bevor «Johns kleine Farm», der Zoo in Kallnach, die Tore für Besucher öffnet. Fröhlich werde ich im Eingangsbereich von ihm begrüßt und merke sofort, dass ich hier in eine einmalige, ich würde fast sagen, wundersame Welt eintrete. John ist immer in Begleitung von Saoirse (Sürscha), seinem wohl besten Kameraden, einem Australian Shepherd, den er in Irland buchstäblich «aufgelesen» hatte. Saoirse ist zu Beginn noch etwas skeptisch und bellt, beruhigt sich jedoch rasch, als er merkt, dass von mir keine Gefahr ausgeht und er die Lage für sich überprüft und abgeklärt hat.

Gemeinsam schreiten wir durch die Anlage, und ich bin sehr erstaunt, wie viele Tiere auf dem verwinkelten und recht begrenzten Gelände ein gemütliches Zuhause gefunden haben! Es wirkt auf mich wie eine große Familie, eine Oase mitten in einer Wohnsiedlung des Dorfes. Es beeindruckt mich, wie viele Überlegungen und Ideen hinter dem Konzept des kleinen Zoos stehen! Und es ist unverkennbar: Die Tiere fühlen sich wohl! Könnten sie sprechen, würden sie alle begeistert ausrufen: «DAS IST UNSER GELIEBTES ZUHAUSE!»

Luchse hautnah

Außergewöhnlich an der Zooanlage und den Gehegen ist, dass man gleichsam Auge in Auge eine Begegnung mit den Tieren erlebt. So führt mich John-David auf unserer Runde ins am Hang gelegene Luchsgehege. Ein kurzer Ruf, und die beiden handzahmen Großkatzen Mojak und Sputnik streichen uns um die Beine. Wahnsinn, denke ich, und bin von dem Fell, das an eine Mischung von Hund und Katze erinnert, total begeistert! Man merkt sofort, dass zwischen dem Zoo-Papa und den Tieren eine spezielle Beziehung besteht. Es scheint, als ob sie sich ohne Worte verstehen und respektieren würden.

Bauder hat die zwei Luchse während neun Monaten in seiner Wohnung in Lyss mit der Flasche aufgezogen. Als eines Morgens der Hauswart wütend an die Tür polterte und ohne ein Wort der Begrüßung meinte: «Haben Sie von der Hausverwaltung eine Bewilligung, Haustiere zu halten?», entgegnete der schlagfertige Tierpfleger einsilbig: «Nein, das brauchen wir nicht. Luchse sind Wildtiere» und schloss die Wohnungstür wieder. Ein Anruf bei der Hausverwaltung ergab, dass diese nichts gegen einen vorübergehenden Aufenthalt der Luchse einzuwenden hatte. «Schluss­endlich hat es mich nur ein Sofa, einen Computer mit Tastatur und einige Kabel gekostet», grinst John-David fröhlich bei der Erinnerung an dieses Abenteuer.

 

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